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Was mit Zinnsoldaten und Kruzifixen begann, die in einer heimischen Garage gegossen wurden, ist heute zu einer weltweit bekannten Marke herangewachsen. Pfannen, Dutch Ovens und Tortillapressen von Victoria finden sich inzwischen in Küchen auf der ganzen Welt. Doch Victorias Geschichte geht weit über den Erfolg hinaus – sie erzählt von Leidenschaft, Beständigkeit und dem Erhalt eines Vermächtnisses.
„Mein Großvater wurde von der katholischen Schule verwiesen“, erzählt Manuel schmunzelnd. „Auf dem täglichen Weg zur High School kam er an einer Gießerei vorbei. Er war fasziniert vom glühenden Metall, hörte schließlich mit der Schule auf und begann dort als Lehrling. Ein Jahr später stellte ihm jemand eine Garage zur Verfügung, in der er mit den erlernten Fähigkeiten seine eigenen Produkte goss. Mit dem erwirtschafteten Kapital baute er das Geschäft Stück für Stück aus – so hat alles begonnen.“
Diese mutige Entscheidung prägte Victorias Zukunft. In den folgenden Jahrzehnten passte sich das Unternehmen immer wieder neu an: In den 1950er-Jahren fertigte Raúl Ersatzteile für die boomende Textilindustrie Medellíns. Als später importierte Teile die lokale Produktion verdrängten, erfand er sich abermals neu – diesmal mit der Entwicklung einer Maismühle, mit der man Arepas und Tortillas in ganz Lateinamerika zubereitet. Damit war die Marke Victoria geboren.
Und der Name? „Er geht auf Königin Victoria zurück“, erklärt Manuel. „Der Legende nach spendete sie Mühlen an lateinamerikanische Länder, damit die Menschen den Mais nicht mehr mühsam von Hand zerstoßen mussten."
Anfang der 2000er-Jahre trat Manuel in das Familienunternehmen ein – mit einem Hintergrund in Design-Engineering und einer Leidenschaft fürs Grillen. Schnell erkannte er das Potenzial, die Ergonomie und Funktionalität der klassischen Gusseisenpfannen zu verbessern.
„Als ich eine unserer Pfannen nutzte, fand ich den Griff zu kurz und unbequem. Gusseisen ist schwer – also muss es ergonomisch sein.“ Zusammen mit seinem Team optimierte er deshalb alles: vom Griff über die Ausgießer bis hin zu Öl-Rinnen, die unschönes Tropfen verhindern. „Auch unsere Oberfläche ist feiner, so baut sich die Patina schneller auf. Das ist nicht nur optisch schön, sondern vor allem praktisch“, sagt Manuel.
Heute bietet Victoria sowohl eingebranntes als auch emailliertes Gusseisen-Kochgeschirr an. Vor allem die emaillierte Serie ist in Ländern beliebt, in denen die Pflege von Gusseisen weniger bekannt ist. „Sie ist rostbeständig, praktisch und erschwinglich – und man kann sie genauso einbrennen wie herkömmliches Gusseisen. In dieser Preisklasse gibt es nichts Vergleichbares.“
Trotz des Erfolges war der Weg nicht einfach. Victoria musste sich gegen günstige Billigproduktionen behaupten – und zusätzlich gegen die Vorurteile, die mit dem Label „Made in Colombia“ verbunden sind.
„Viele Menschen verbinden mit Kolumbien zunächst das, was sie in Serien gesehen haben – negative Bilder“, sagt Manuel offen. „Wir mussten persönlich Kontakt aufnehmen, unsere Geschichte erzählen und Vertrauen schaffen. Das war harte Arbeit.“
Doch die Ausdauer zahlte sich aus: Der Durchbruch kam, als große US-Händler und Medien auf Victoria aufmerksam wurden. Magazine wie Bon Appétit oder Food & Wine sowie das Wall Street Journal lobten die Pfannen. Seitdem expandiert das Unternehmen erfolgreich nach Europa – auch nach Schweden, Großbritannien, Deutschland und Dänemark.
„Wir können beim Preis nicht mit Billigprodukten konkurrieren“, erklärt Manuel. „Aber wir können immer mit Qualität und Seele überzeugen. Wir haben eine Geschichte zu erzählen – und genau das ist der Grund, warum wir heute wachsen.“
Victoria sieht sich nicht nur als Kochgeschirr-Marke, sondern auch als Botschafter für eine gesündere Küche. Gusseisen ist von Natur aus frei von Schadstoffen – anders als viele Antihaftpfannen, die PFAS und andere Chemikalien enthalten.
„In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für die Materialien in unserem Kochgeschirr stark gestiegen“, sagt Manuel. „Gerade während der Pandemie hatten die Menschen Zeit, sich damit auseinanderzusetzen, Etiketten zu lesen und Fragen zu stellen. Bei Victoria sind wir der Überzeugung, dass es unsere Mission ist, das Kochen gesünder zu machen.“
Auch Nachhaltigkeit ist fest in der Philosophie verankert: Das gesamte Gusseisen wird aus recyceltem Stahl hergestellt und direkt in Kolumbien verarbeitet. Über 90 % der für die Produktion benötigten Energie stammen aus Wasserkraft. „Es ist eine Kreislaufwirtschaft, auf die wir sehr stolz sind“, betont Manuel.
Trotz weltweiter Expansion bleibt das Herz von Victoria in Medellín. „Alles wird hier gefertigt. Wir wollen unseren Wurzeln treu bleiben. Selbst wenn wir uns neuen Märkten anpassen, bringen wir immer ein Stück unserer kolumbianischen DNA in unsere Inhalte, Verpackungen und Produkte ein.“
Heute ist Victoria weit mehr als nur ein Kochgeschirr-Hersteller. Es ist die Geschichte von Generationen, kulturellem Stolz und der Überzeugung, dass gutes Kochgeschirr eine Seele haben sollte – und ein Leben lang halten kann.
Manuel bringt es auf den Punkt: „Was Victoria besonders macht, ist die Seele dahinter. Wir sind noch da, weil wir uns wirklich um das kümmern, was wir machen – um die Art und Weise, wie wir es machen, und um die Menschen, für die wir es machen.“
Und sein Lieblingsgericht? „Barbecue – immer. Jedes Wochenende. Schon als Kind habe ich es geliebt. Heute grille ich mit Pfannen und Produkten, die wir selbst entworfen haben – und das ist etwas ganz Besonderes.“
